Februar 2017

 

Donnerstag, 16.2.2017  ein weiterer Durchbruch beim Operieren der Augen

 Bisher hatten wir das Auge an der Grenze der Hornhaut zur Lederhaut mit einem Schnitt eröffnet und hinterher wieder vernäht. Bei diesem Einsatz sollte eine neue Technik gelernt werden, die SICS (small incision cataract surgery). Dabei wird ein Tunnel in der Lederhaut gebildet und sich von dort in die Vorderkammer des Auges vorgearbeitet und schließlich die Linse mit einem „fish hook“ Instrument entbunden.  Eine Naht ist dann nicht mehr nötig. Ich hatte diese Technik schon vor Jahren gelernt, aber die Umsetzung in Burma nie geschafft. Doch in den letzten Wochen entstand der Entschluss, jetzt sei die richtige Zeit für mich und mein Team gekommen. Wenn schon, dann sollten Baw Baw und Thaw Thoo gleich mit mir ins Wasser springen.

 

Thaw Thoo war begeistert, Baw Baw reserviert. Ich habe voroperiert, was auch zum ersten Mal gelang. Ich war erstaunt und vorsichtig optimistisch. Dann aber misslang Thaw Thoo seine erste Operation völlig und er musste sich aus den Tiefen der Fehler langsam herausoperieren. Die Luft war raus. Am Abend hockte mein Team etwas entmutigt auf dem Fußboden vor dem Operationsraum. Ich begann mit ihnen, unsere Fehler aufzuarbeiten und sie neu zu motivieren. Am nächsten Morgen operierte ich mit Thaw Thoo zusammen und wir wechselten uns nach jedem Operationsschritt ab. So kam er rasch in die neue Technik hinein und Baw Baw folgte einen Tag später.

 

 In 4 Tagen schafften wir als Team, was mir alleine nie gelungen war: die Umstellung auf die neue Tunnel Technik.  So ist es, wenn die Zeit reif ist. Die Zeit hat nicht nur eine äußere, sondern auch eine innere rechte Form. Die richtige Zeit zu erkennen ist jenseits unserer Machbarkeit. Das weiß ich deswegen so genau, weil ich kein gelernter Augenchirurg bin und für mich richtiges Lernen, die rechte Zeit und die Gnade unlösbar zusammengehören.  Und dort waren wir jetzt angekommen. Das Feuer sprang auch zu den anderen Mitarbeitern aus dem Op Bereich über, die jetzt mehr lernen und vor allem operieren lernen wollen. Ich habe ihnen den Preis dafür klargemacht, der in fleißigem Lernen besteht. Aber vielleicht ist ja auch dafür die richtige Zeit gekommen: die nächste Generation heranzuführen.

 Schöne Ergebnisse aus den Operationen  begeistern. Ein völlig blinder, hilfloser, über 80 jähriger Mann kann wieder alleine gehen und essen. Die Frau mit dem Augentumor, die von mir 2x operiert wurde, stellt sich auch wieder vor. Der Tumor ist nicht weiter gewachsen. Das Auge kann erhalten werden. Ein junger Mann kommt mit schweren Augenverletzungen und einem Augendruck von 100 (normal bis 20). Ihm war mehrfach gegen das Gesicht getreten worden. Eine rasche Operation kann seine Augen retten und das Sehen zurück bringen.

 

Die Zeit mit Jochen war richtig schön. Wir zwei alte Freunde kennen uns über 30 Jahre und Jochen hat mich dabei unzählige Male auf den Reisen begleitet und mich ermutigt, wenn ich schwach wurde. Jetzt erlebten wir einen herausragenden Einsatz, der eine weitere Tür für die Karen geöffnet hat. Euer Wolfgang Hasselkus (Anhang 6 Bilder)

 

 Spendenkonten Verein Freunde für Asien e.V.: VR-Bank Coburg eG · Konto-Nr. 45 34 0 34 · BLZ 783 600 00 · BIC GENODEF1COS · IBAN DE46 7836 0000 0004 5340 34

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Jochen gibt Unterricht in Basis Augenheilkunde (oder meditiert er?)

 

 

Der Tumor am rechten Auge  ist nicht nachgewachsen