Meine Erinnerung an Dr. Uwe Henschel

Ich habe Uwe im Mai 2008 zum ersten Mal getroffen. In meinem Bericht von diesem Augencamp steht folgendes: 

 

„am Flughafen Bangkok treffe ich mit Uwe und Konstanze zusammen, Chirurg und Gynäkologin, die zum ersten Mal dabei sind. Der Krieg in Burma hat neue Ausmaße angenommen. Es gibt Schwierigkeiten beim Grenzübertritt, die uns drei kostbare Tage kosten. Die Verwüstungen durch den Krieg liegen zwar weit von uns entfernt, aber die Wahl in Burma und das allgemeine nervöse politische Klima sind schuld. Die Patienten warten geduldig, bis wir ab Dienstag da sind. Am Mittwochnachmittag kommt unsere erste medizinische Bewährung als Team. Ein Landwirt ist auf eine Landmine geraten. Mit abgerissenem Vorfuß muss er so weit laufen, bis ihn jemand findet. Uwe operiert, Konstanze assistiert, Jochen reicht die Instrumente an und ich mache die Allgemeinnarkose. Nach einer guten Stunde ist der Fuß bis vor das Sprunggelenk amputiert und das Bein gerettet. Neben dem Augencamp gibt es noch zahlreiche andere chirurgische Aktivitäten, bis hin zu einem Selbstmordversuch bei einer akuten Psychose mit bis zur Luftröhre durchgeschnittenen Kehle“.

 

Uwes Arbeit ist blutig, und wenn er in Kou Kou ist werden alle Probleme zu ihm gebracht. Seit 2008 ist Uwe jedes Jahr in unser Krankenhaus gefahren, hat sich vorher ein Team gesucht und sie überzeugt, mitzukommen: Anästhesist, Op Schwester, weitere Chirurgen, Techniker. In den letzten Jahren hat Uwe angefangen, sein chirurgisches Wissen in Theorie und Praxis an einheimische Mitarbeiter weiterzugeben. Er sagte mir oft, wie wohl er sich bei den Karen fühle und wie gerne er hier sei.

 

Den Schluss überlasse ich gerne den Karen Mitarbeitern. Unsere Karen Freunde haben auf ihre Art die Trauer über seinen Verlust in facebook folgendermaßen ausgedrückt: