Die kleine Mutter Theresa der Grenze wurde 50 Jahre alt.
Sie heißt Tee Moe und ich kenne sie schon 20 Jahre lang. Viel Jahre kenne ich sie schon und ich weiß nicht mehr, wie oft ich sie in ihrem kleinen Dorf an der Grenze besucht habe. Es war immer eine lange und anstrengende Fahrt. Aber wenn ich dort war, dann war die ganze Gegend voll mit ihren Aktivitäten für die Not der Karen Flüchtlinge, die sich im damaligen Bürgerkrieg in den angrenzenden Bergen und Tälern des Grenzgebietes versteckten und versuchten, wieder Fuß zu fassen. Ich habe ihr mit den medizinischen Problemen geholfen und sie hat mit mir viele neue Projektideen entwickelt. Ich habe ihr in meinem zweiten Buch ein ganzes Kapitel gewidmet. Aber auch in anderen Kapiteln werden meine Besuche bei ihr beschrieben und welche Kraft sie hatte, allen Hilfsbedürftigen und Menschen in Not zu helfen. Sie ist die Schwester meines besten Karen Freundes und damit gehörte ich über viele Jahre zu ihrer engeren Familie. Ein Auszug aus Kap. 17:
„Tee Moe lebt mit den Armen und für die Armen. Wenn irgendwann Frieden zwischen den Karen und den Burmesen geschlossen wird, dann will sie mit ihrer Familie wieder nach Burma ziehen. Die Freiheit dort und die Möglichkeit mit ihrem Volk in Ruhe und Frieden zu leben, sind ihr Traum. In einer großen Plastikschachtel hat sie die wichtigsten Medikamente verpackt und ist damit unterwegs in den Dörfern, um Kranke aufzuspüren und ihnen zu helfen. Und wenn die Patienten zu ihr nach Hause kommen, dann werden sie dort auch zu jeder Tageszeit medizinisch versorgt, gespeist und können dort übernachten. Sie ist die Mutter an der Grenze, die Vertraute der Armen, die Helferin der Verzweifelten. Alle kommen zu ihr und suchen Hilfe in der Not. So eine Aufgabe ist anstrengend. Tag für Tag kommen Menschen und wollen etwas von ihr. Die Namen der Nöte und die Zahl der Notsituationen sind unendlich lang. Aber da sind auch die 6 eigenen Kinder und der Mann, die auch ihre Bedürfnisse haben und Tee Moe als Mutter und Ehefrau brauchen“.
Jetzt ist sie 50 Jahre alt geworden. Über Facebook habe ich ihr gratuliert, die einzige sichere Möglichkeit für den Kontakt in ihre Abgeschiedenheit. Sie hat mir geantwortet und auch einige Bilder von ihr, die nicht im Buch sind, füge ich mit an.